In Österreich sind wir gesegnet mit nahezu unerschöpflichen erneuerbaren Energiequellen – Biomasse, Wind und Wasser. Die Regierung hat es sich zur Aufgaben gemacht diese Ressourcen in der #mission2030 bis 2030 als primäre Energieträger zu nutzen und den fossilen Brennstoffen den Rücken zu kehren. Obwohl der Energiebedarf steigt, ist das der richtige Schritt für Österreich. Nicht nur um das Klima zu schützen, aber auch um die Luft zu verbessern, Menschen Arbeit zu geben und die Unabhängigkeit von importierten Energiequellen zu gewährleisten.
In einem ersten Schritte wollen wir klären was Biomasse ist und wofür sie eingesetzt wird. Danach werden wir erarbeiten wie man daraus Energie gewinnen kann und inwiefern Bioenergie in Österreich zum Einsatz kommt. Wir wollen hier die Steiermark und das Burgenland genauer unter die Lupe nehmen. Abschließend wollen wir eruieren inwiefern der Einsatz von Hackschnitzel eine Rolle für die energietechnische Nutzung der Biomasse spielt.
Inhalt
Was ist Biomasse?
Die Stoffmasse von Lebewesen oder deren Körperteile wird als Biomasse bezeichnet und mithilfe ihrer Masse quantifiziert. Jedoch gibt es keinen einheitlich Biomasse-Begriff der sich in der Literatur etabliert hat. Generell wird der Begriff Biomasse in ökologische Biomasse und Biomasse zu Energiegewinnung unterschieden. In der Ökologie existierte eine bunte Vielfalt an unterschiedlichen Begriffen und man ist sich uneinig ob Biomasse nur getrocknete, lebende und tote oder Biomassen von Pflanzen und Tieren sind. Am häufigsten umfasst es jedoch die Masse der Zellen.
In diesem Beitrag werden wir uns allerdings verstärkt mit der Biomasse zur Energiegewinnung auseinander setzen. Ein anderer Begriff dafür ist Bioenergie und genau diese Technologie ist für Umwandlung von Biomasse zu verwendbaren Energieformen wie Wärme oder elektrische Energie verantwortlich. In den darauffolgenden Abschnitten werden wir deshalb auch öfters von Bioenergie sprechen.
Biomasse als Energieträger wird auch Bioenergie genannt
Die Basis der Bioenergie ist die Sonnenenergie, welche von Pflanzen (Photosynthese) in Biomasse gebunden wird. Sie wird hauptsächlich als Biokraftstoff eingesetzt aber auch zur Wärme- und Stromerzeugung. Hierfür gibt es verschiedenste Biokraftanlagen wie beispielsweise Biomassekraftwerke, Biomasseheizkraftwerke oder Biogasanlagen.
- Biomassekraftwerke werden ganzjährig betrieben und erzeugen Elektrizität mittels Dampfturbinen. Eingesetzt werden dafür meist Hackschnitzel.
- Biomasseheizwerke erzeugen Wärme mittels Biomasse wobei auch hier meist Hackschnitzel eingesetzt werden.
- Biomasseheizkraftwerke nutzen ebenso ganzjährig Biomasse (meist Hackgut) und erzeugen Wärme als auch Strom.
Klimaschutz mit Bioenergie
2016 wurden in Österreich rund 80 Millionen Tonnen an Treibhausgase ausgestoßen. Im selben Jahr wurde durch die Nutzung von erneuerbaren Energien 30 Millionen Tonnen eingespart. 43% davon wurden von Bioenergie beigetragen, wobei der Haupttreiber aber der Ersatz von Öl- und Gaskesseln sind.
2017 betrug das Nettoimportvolumen Österreichs für Erdöl, Erdgas, Kohle und Strom 8 Milliarden Euro. Knapp 5 Milliarden davon entfielen auf Erdöl, welche auf 10 Ländern wie Irak, Libyen oder Nigeria aufgeteilt wird. All diese Staaten sind politisch instabil und könnten uns kurzfristig als Lieferanten wegfallen.
Wie wichtig ist Bioenergie für Österreich?
Die Biomasse ist in Österreich elementar. Sie deckt 17 % des Energieverbrauchs und weist innerhalb der erneuerbaren Energien einen Anteil von 57 % auf. Für ein Land wie Österreich, dass zur Hälfte aus Wald besteht ist das auf jeden Fall verbesserungsfähig. Nichtsdestotrotz ist der Beitrag von Biomasse am Bruttoinlandsverbrauch zwischen 1990 und 2016 von ursprünglich 9 % auf 17 % gestiegen, obwohl der Energieverbrauch in derselben Periode um 36 % gestiegen ist. Dies war möglich, weil der Biomasseeinsatz seit dem Jahr 1990 von rund 96 PJ auf 245 PJ ausgebaut wurde.
Doch Bioenergie ist für Österreich nicht nur aufgrund des hohen Energiedeckungsgrades immens wichtig, sondern auch angesichts der geschaffenen Arbeitsplätze. Rund 23.000 Arbeitsplätze verdankt Österreich der Bioenergie was mehr über 50% der Arbeitsplätze für erneuerbare Energien darstellt. Hierzu zählen Kesselhersteller, ebenso wie Biomassekraftwerke und in unserem Fall Hackschnitzelerzeuger. Dies zeigt sehr deutlich wie wichtig Bioenergie für Österreich ist.
Biomassekraftwerke spielen eine zentrale Rolle
In Österreich haben wir eine sehr Dichte an Biomassekraftwerke, die uns mit Energie aus der Umgebung versorgen. Gleichzeitig wird das Geld lokal in der Region gehalten und die Luftqualität drastisch verbessert. In Österreich gibt es insgesamt 2.377 Biomasseheizwerke, die 6.111 GWh Wärme pro Jahr produzieren. Der Großteil dieser Anlagen wird mit Hackschnitzel betrieben, weil die Erzeugung vor Ort und von lokalen Lohnunternehmen durchgeführt werden kann. Wir sind Experten wenn es um die Hackschnitzelerzeugung geht und freuen uns wenn ihr uns kontaktieren! In der Steiermark, insbesondere im Südosten, in Oberösterreich und in Vorarlberg ist die Verbreitung der Biomasseheizkraftwerke enorm, wie ihr anhand der nachfolgenden Grafik erkennen können. Die braunen Punkte zeigen die einzelnen Standorte der Biomasseheizwerke, die gelben Punkt hingegen sind Biomasse-KWK-Anlagen. Diese Werke erzeugen mit Hilfe von Biomasse als Brennstoff elektrischen Strom.
Biomassekraftwerke in der Steiermark
Die Dichte an Biomassekraftwerken in der Steiermark sehr hoch, wenngleich die Kapazitäten in der Ost- und Südsteiermark sowie in der Gegend um Graz noch deutlich höher sind als in den anderen Gebieten. Das folgende Bild zeigt dies sehr gut. 25% aller Heizwerke in Österreich werden in der Steiermark betrieben (590) und liefern 18% der in Österreich produzierten Wärme. Diese Zahlen zeigen sehr deutlich, dass es viele kleine Heizwerke gibt die auch in kleineren Ortschaften eingesetzt werden. Wenn ihr auch interessiert seid von der Fernwärme (aus Biomasse) zu profitieren, kontaktiert eure Gemeinden.
Alle Biomasseheizwerke werden als mittelgroßer brauner Punkt dargestellt. Die großen braunen Punkte hingegen stellen Biomassetechnologiezentren dar. Neben den weit verbreiteten Biomasseheizkraftwerken gibt es auch in der Steiermark unzählige Biogasanlagen, Biomasse-KWK-Anlagen, aber auch viele Standorte zur Pelletsproduktion. Nicht in der Grafik eingezeichnet sind Firmen zur Hackguterzeugung, obwohl diese einen immensen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Wärmeproduktion leisten. Ein Großteil dieser Anlagen beheizt man mit Hackschnitzel.
Biomassekraftwerke im Burgenland
Das Burgenland möchten wir hier speziell erwähnen, weil knapp 50% der Energieversorgung mit erneuerbaren Energie erfolgt. Das liegt weit über dem Bundesschnitt liegt aber dennoch auf Platz 2 hinter Kärnten. Für das Burgenland sind die Bio- und Windenergie zwei elementare Energien, die gemeinsam mit Erdöl (43%) nahezu den gesamten Energiebedarf decken. In Privathaushalten heizen die Burgenländern 50% mit Holz und sind somit Spitzenreiter in Österreich. Auch bei der erneuerbaren Fernwärme hat es die Nase meilenweit vorne, denn 99% der Fernwärme wird aus erneuerbaren Energien gewonnen.
Bioenergie in anderen Bundesländern
In diesem Beitrag decken wir die weiteren Bundesländer nicht ab. Möglicherweise werden wir dies in Zukunft mit einem weiteren Beitrag machen. Nichtsdestotrotz, wollen euch diese Lektüre ans Herz legen, obwohl ihr ein wenig Zeit zum Lesen mitbringen müssten. Sie gibt einen sehr genauen Überblick über die aktuelle Situation in Österreich und den einzelnen Bundesländern.
Welche Rolle spielen Hackschnitzel?
Je größer die Biomasseheizkraftwerke sind desto eher werden Hackschnitzel für die Befeuerung eingesetzt. Für kleinere Einfamilienhäuser oder Wohnhäuser wird aber meist eine Pelletsheizung installiert. Wenn ihr bei euch lokal ein Biomasseheizkraftwerk besucht könnt ihr feststellen, dass dort riesige Berge an Hackschnitzel im Lager gesammelt werden. Wenn der Betreiber dieser Anlage die lokale Wirtschaft fördern möchte, nimmt er die Hackschnitzel von lokalen Landwirten oder Waldbesitzern ab. Dadurch bleibt die gesamte Wertschöpfung lokal und die Ökobilanz in der Region vortrefflich. Es gibt jedoch auch einige größere Betreiber, die Hackschnitzel aus dem Ausland oder von Großabnehmer beziehen. Dadurch können sie potenzielle zwar Kosten einsparen, aber die lokale Wirtschaft wird dadurch nicht gefördert.
Ihr seht als schon, dass Hackschnitzel immens wichtig für die Biomasseheizkraftwerke sind. Die Befeuerung dieser Anlagen erfolgt bei einem großen Teil mit Hackschnitzel. Bei manchen setzt man aber leider auch Erdöl ein.
Im Jahr 2017 waren rund 130 Biomassekraftwerke im Ökostromregime vertreten, weil das Ökostromgesetz einen Investitionsboom auslöste. Diese Anlagen decken den Strombedarf von 600.000 Haushalten und stellen 20% der Fernwärme bereit. Dadurch sind auch 6.400 Arbeitsplätze in großteils strukturschwachen Regionen gesichert. Insbesondere im Winter ist somit auch die Ökostrom- und Wärmeversorgung gesichert.
Fazit: Biomasse ist elementar für Österreich
Der Einsatz von Biomasse als Energieträger ist für Österreich fundamental und man kann mittlerweile nicht mehr darauf verzichten. Im Vergleich zur Energiegewinnung ist die Kraftstoffgewinnung mit Biomasse kein großer Faktor in Österreich. Die aktuelle Regierung ist bestrebt bis 2030 erneuerbare Energieträger als primäre Energieform zu etablieren. Den größten Beitrag dazu leistet momentan Biomasse noch vor Wasserkraft. Bis 2030 kann man auch davon ausgehen, dass Biomasse die wichtigste Ressource bei den erneuerbaren Energien in Österreich bleibt. Denn Biomasse trägt nicht nur seinen teil zu Umwelt bei, sondern auch zur lokalen Wirtschaft und schafft viele Arbeitsplätze.
Solltet ihr gerade den Bau eines Hauses planen erkundigt euch hinsichtlich Biomasseheizungen und vergleicht eher die jährlichen Heizkosten miteinander als den Fokus zu stark auf die Installationsinvestionen zu legen. Sollte ihr Fragen haben, sind wir auch gerne für euch da. Wenn ihr jemanden sucht der euch bei der Hackschnitzelerzeugung helfen soll, seid ihr bei uns genau richtig.
Falls ihr weitere Fragen habt, stehe ich gerne zur Verfügung. Meinen Werdegang könnt ihr im Reiter Unternehmen nachlesen und mit dem Kontaktformular könnt ihr mich jederzeit kontaktieren. Es würde mich freuen wenn ihr unten einen Kommentar hinterlassen wollt.
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